Car­don épi­neux argen­té de Plain­pa­lais aka Kardy

Lie­be Mit­gärt­ne­rin­nen & Mitgärtner

Das gan­ze Jahr über hat ein beson­de­res Gemü­se am Feld immer wie­der die Auf­merk­sam­keit vie­ler Mit­gärt­ne­rIn­nen sowie Pas­san­tIn­nen auf sich gezogen.

Ihr Äus­se­res gleicht sehr der Arti­schocke & mit ihren urtüm­li­chen kak­teen­ar­ti­gen Stacheln
gehört sie der Fami­lie der Distel­ge­wäch­se an. Die Rede ist von Kar­dy, genau­er gesagt von der Sor­te «Car­don épi­neux argen­té de Plain­pa­lais», wel­che 2003 als erstes Gemü­se der Schweiz mit der geschütz­ten Ursprungs­be­zeich­nung AOC aus­ge­zeich­net wurde.

Ursprüng­lich stammt Kar­dy wahr­schein­lich aus Äthio­pi­en & war schon ca. 500 v.u.Z. bekannt. In Genf wird das Gemü­se seit mehr als 300 Jah­ren ange­baut. Ein­ge­führt wur­de sie von den Huge­not­ten, die Ende des 17. Jahr­hun­derts aus Frank­reich nach Genf flo­hen. Sie ent­deck­ten schnell die für Kar­dy opti­ma­len Anbau­be­din­gun­gen in der Plai­ne de Plain­pa­lais bei Genf.

Kar­dy wird auch in Spa­ni­en, der fran­zö­si­schen Pro­vence, Nord­ita­li­en & eini­gen Län­dern Süd­ame­ri­kas ange­baut. Die Gen­fer Kar­dy-Sor­te hebt sich aller­dings von die­sen ab, weil sie als ein­zi­ge noch Dor­nen aufweist.

Nur die­se Sor­te ist ursprungs­ge­schützt & gilt als die kuli­na­risch beste. Kar­dy ent­hält wie die Arti­schocke den ver­dau­ungs­för­dern­den & die Gal­le anre­gen­den Bit­ter­stoff Cyna­rin. Um den Gehalt an Bit­ter­stof­fen zu redu­zie­ren, wer­den sie vie­ler­orts auch gebleicht. Dazu wer­den die Pflan­zen als gan­zes geern­tet & für ca. 2–4 Wochen zum Blei­chen in ein dunk­les küh­les Lager gestellt.

Da für uns ja bekannt­lich nur das Beste gut genug ist, tra­ten wir in den letz­ten zwei Wochen zur Mut­pro­be an. Kar­dy ern­ten war ange­sagt – mit Gar­ten­hand­schu­hen & dar­über zusätz­lich leder­ne Schweis­ser­hand­schu­he, ver­steht sich… Auch das Rüsten des Gemü­ses ver­langt eini­ges an Fin­ger­spit­zen­ge­fühl & men­ta­ler Stärke 😉

Also, lasst es euch schmecken & geniesst die Beson­der­heit in vol­len Zügen!

Bis bald auf dem Feld.

Lie­be Grüsse

Das Gar­ten­team